Blog by danielwolfram.de

Die Stadtreinigung von Kassel zeigt keinen Sinn für Kunst und zerstörte in ihrem Eifer mal schnell ein Kunstwerk der Documenta 12.

Zwei Tage vor der Eröffnung ist das erste Werk der Documenta 12 in Kassel am Donnerstag (14.Juni 2007) zerstört worden. Eine Arbeit der aus Chile stammende Künstlerin Lotty Rosenfeld fiel der Kasseler Stadtreinigung zum Opfer. Rosenfeld hatte weisse Kreuze auf Strassen in Kassel gemalt. Die nicht informierten Angestellten rissen aufgeklebte Markierungen ab und entfernten die Kreuze.

Rosenfelds Arbeit ist eine Anlehnung an eine eigene Aktion 1979 im damals noch diktatorisch von Auguste Pinochet regierten Chile. Für “Una Milla de Cruces sobre el Pavimento” (Eine Meile aus Kreuzen auf dem Asphalt) hatte sie die Fahrbahnmarkierungen durch einen Querstrich ergänzt und so dutzende Kreuze auf die Strasse gemalt.

Mit dieser illegalen Aktion hatte Rosenfeld gegen die Gewalt des Regimes protestieren wollen. Rosenfeld hat ihre Aktion mehrfach wiederholt; in Kassel wollte die 1943 geborene Künstlerin mit ihrer Aktion beim “Aufspüren unterschwelliger Formen von Macht und Kontrolle” helfen.

Jedoch machten ihr dabei die Dreck-Street-Boys, so der Werbeslogan der Kasseler Kehrichtwagen, einen Strich durch die Rechnung. Und wie ein Sprecher des Strassenverkehrsamtes so schön formulierte: “diese Kreuze hätten Autofahrer irritieren und zu Unfällen führen können“. Und die Kunst sollte ja nicht verantwortlich für ein völliges Verkehrschaos in Kassel sein. Dann doch eher TicTacToe spielen und fleissig Kreuze malen ;o) .

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  • gepostet am:
  • Sonntag, 17. Juni 2007 um 18:11 Uhr
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