Blog by danielwolfram.de

“Für Frieden und Sozialismus - Seid bereit” “Immer bereit!” - Dies war der Gruß der Pioniere, den man häufig zu hören bekam.

Die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ war in der DDR die Kinderorganisation, die der FDJ unterstellt war. In ihr waren seit den 1960er/1970er Jahren fast alle Schulkinder der Klassen 1 bis 7 als Jungpioniere oder Thälmannpioniere organisiert. Die Pionierorganisation wurde am 13. Dezember 1948 gegründet und im August 1990 aufgelöst. Vom Gründungstag abgeleitet, wurde der 13. Dezember deshalb in der DDR als Pioniergeburtstag begangen.

Pioniere

Bildquelle: prange.arnstadt.de

Die Pioniere der 1.–3. Schulklasse
(von 6 bis 9 Jahren) zählten zu den Jungpionieren.
So wie ich auch. Zu feierlichen Anlässen trugen wir stolz unser blaues Halstuch und das weiße Pionierhemd (bzw. die Pionierbluse) mit dem Flammenzeichen am linken Arm. Wenn’s ganz fein herging sogar noch das Pionierkäppi. Unsere Mitgliedskarte, der Pionierausweis, zeichnete uns als Pionier aus.

Mitgliedskarte - Innenseite

Natürlich gingen wir mit dem Pioniersein auch einige Pflichten ein, die auf der Rückseite des Pionierausweises extra nochmals vermerkt waren.

die Gebote der Jungpioniere:

  • Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.
  • Wir Jungpioniere lieben unsere Eltern.
  • Wir Jungpioniere lieben den Frieden.
  • Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.
  • Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
  • Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen überall tüchtig mit.
  • Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.
  • Wir Jungpioniere singen und tanzen, spielen und basteln gern.
  • Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.
  • Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch.
      Wir bereiten uns darauf vor, gute Thälmannpioniere zu werden.
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    Pionierausweis - Aussenseite

    Ab der 4. bis zur 7./8. Klasse wurde man in die Kreise der Thälmannpioniere aufgenommen und bekam ein rotes Halstuch. Glücklicherweise durfte ich dies noch als letzter Jahrgang erleben. Denn das rote Halstuch machte ein schon noch ein bisschen stolzer und älter bzw. zählte man nun schon zu den Größeren.

    Apropos, das Binden des Halstuches hatte auch so seine Tücken, denn es benötigte einen ganz besonderen Knoten, der erstmal erlernt werden musste. Das hatte aber auch seinen Grund, denn die drei Ecken sollten die enge Verbindung zwischen Elternhaus, Schule und Pionierorganisation ausdrücken, während der Knoten symbolisch ihre unlösbare Einheit zum Ausdruck brachte.

    1 Kommentar zu “blaue Wimpel im Sommerwind”

    1. Annette sagt:

      Ganz Interessanter Beitrag, mach weiter so, war sehr informativ.
      Übrigens hübsches Kinderfoto von Dir . :D

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    Blogpost-Infos

    • gepostet am:
    • Donnerstag, 04. Oktober 2007 um 16:10 Uhr
    • Kategorie:
    • ostalgisch
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